PK vor Ort: VONOVIA-Mieter fordern vollständige Belegeinsicht zu den Heiz- und Betriebskosten

PRESSEKONFERENZ VOR ORT

Wann: Montag, 20.11.2023, 11 Uhr
Wo: Bochum, Wasserstraße/Querenburger Weg in Sichtweite der Vonovia-Zentrale
Gesprächspartner/RednerInnen: Knut Unger (Sprecher MieterInnenverein Witten), Marina Scharnowski (Bottrop-Welheim),  MieteranwältInnen und weitere MieterInnen aus Witten, Bottrop u.a.

Die Vonovia hat am 18.11.2023 mitgeteilt, dass sie die Belegeinsicht nicht gewähren wird. Auch in Zukunft will sie dem Sprecher des MieterInnenvereins Witten keinen Zutritt zu ihren Räumen gestatten. Er habe Hausverbot. Trotzdem wird eine Abordnung in die Konzernzentrale, um noch einmal die Forderungen nach Belegeinsicht zu übergeben.

Mit ihrem Vorgehen bestätigt die Vonovia ihre Belegverweigerung.  Für die betroffenen Mieter ist das ein Grund mehr, Nachforderungen und laufende Vorauszahlungen zurückzubehalten. Außerdem können sie ihre Abrechnungen um die nicht belegten Kosten korrigieren.

In jedem Herbst erhalten zahlreiche MieterInnen der Vonovia ihre Heiz- und Betriebskostenabrechnungen für das Jahr 2022. Gerade in diesem Jahr gibt es hohe Nachforderungen und Erhöhungen der Vorauszahlungen. Nach Erfahrungen des MieterInnenvereins Witten und des bundesweiten MieterInnenbündnisses VoNO!via & Co. kann oder will die Vonovia die Richtigkeit dieser Forderungen nicht belegen.

Keine Zahlung ohne vollständigen Belege“ lautet deshalb die dringende Emfehlung an alle MieterInnen.

Besonders hart traf es MieterInnen in Bottrop-Welheim, die bereits im letzten März ihre Heizkostenabrechnungen für den Zeitraum 1.4.2021 – 31.3.2022 erhielten. Die Forderungen beliefen sich zum Teil auf mehrere tausend Euro. Nach Mieter-Protesten und konsequenten Einwendungen musste die Vonovia einen Teilrückzieher machen. Nach eigenen Angaben verzichtete sie auf rund eine viertel Million Euro. Für die nächste Abrechnung allerdings will die Vonovia auf ihren Forderungen bestehen. Dabei hat sich nicht mal für 2021/2022 alle Belege im Original vorgelegt.

Nach den gesetzlichen Bestimmungen haben Mieter das Recht, die Richtigkeit der Abrechnungen durch Einsichtnahme in die Originale aller Belege (Rechnungen, Verträge, Zahlungsnachweise…) einzusehen. Und da hapert es bei der Vonovia. Zwar schickt sie den Mietern auf Anfrage abschreckende Berge von Papier.  Dabei handelt es sich zu einem großen Teil aber um unzulässige Eigenbelege des Konzerns, die zudem unvollständig sind. Kein Mieter, der konsequent Einsichtnahme verlangt, muss die Nachforderungen bislang zahlen.

Um im Zweifel vor Gericht ganz sicher zu gehen, dass wir alles unternommen haben, um die vollständigen Belege einzusehen, werden wir am Montag um ca. 11:45 Uhr die Konzernzentrale der Vonovia aufsuchen und für unsere Mitglieder in Witten, Bottrop, Essen, Dortmund und Wuppertal die Vorlage der bislang vorenthaltenen Originalunterlagen fordern.  Dieser „aufsuchenden Belegprüfung“ sind zahlreiche ergebnislose Schreiben unserer Mieterorganisation vorangegangen.

Vor dem Versuch der Einsichtnahme führen wir in Sichtweite der Konzernzentrale um 11 Uhr eine kleine Pressekonferenz/Kundgebung durch.

Siehe auch:

MieterAKTIONärIn: VONOVIA verweigert Belegeinsicht durch konzernkritischen Mietervertreter und Aktionär