EINLADUNG ZUR MIETERVERSAMMLUNG
SAMSTAG, 11. MAI 2024, 14:30 UHR
Damaschkestraße / Ecke Schulze-Delitzsch-Straße in Witten-Heven
DIE THEMEN:
- Nach der Aktionärsversammlung; Situation der Vonovia und Folgen für die Miete
- Witten-Heven; Verwahrlosung, Chaos-Modernisierung, Mietenwahnsinn und Wohn-Missstände Was können wir tun?
- Betriebs- und Heizkosten; So ist der Stand der Abrechnungsprüfung in Witten
- MieterInnen gegen Rechts: Wer AFD wählt, stimmt für Unmenschlichkeit und Wohnungsnot!
Liebe Nachbarinnen und Nachbarn, liebe MieterInnen der Vonovia!
Im letzten Jahrzehnt hat die Vonovia einen Wohnungskonzern nach dem anderen aufgekauft. Finanziert hat sie das mit den von Ihnen gezahlten Mieten und mit hohen Krediten. Dieses Wachstum auf Pump konnte nur so lange gut gehen, wie die Zinsen niedrig waren. Diese Zeiten sind vorbei. Jedes Jahr muss der Konzern nun mehrere Milliarden Schulden teuer ausgleichen. Wer soll das bezahlen? Natürlich wieder die Mieterinnen und Mieter! Die Ausgaben für die Instandhaltung werden gesenkt, und die Mieten sollen noch mehr erhöht werden als bisher!
Im Jahr 2023 betrug der Bilanzverlust der Vonovia 6,8 Mrd. Euro. Die Dividendenausschüttung, so soll es die Aktionärsversammlung am 8. Mai beschließen, soll dennoch auf 733,2 Mio. Euro erhöht werden. Von jedem Euro Miete, den Sie 2023 zahlten, fließen dann 22 Cent in die Gewinnausschüttung. Genauso viel gibt die Vonovia für die Instandhaltung und Verwaltung aus, und das ist jetzt schon viel zu wenig!
Für die Mieter wird es immer schlimmer. Bezahlbaren Neubau hat die Vonovia noch nie gemacht. Bei energetischen Modernisierungen erhöht sie die Mieten heftig. Bei Neuverträgen verlangt sie Mieten, die oft mehr das Doppelte der alten betragen. In Städten wie Witten ist die Vonovia der Mietpreistreiber Nummer 1!
Aber auch mit den Nebenkosten macht die Vonovia Gewinne. In manchen Stadtteilen, zum Beispiel in Bottrop-Welheim, hat sie mehrere tausend Euro Heizkosten nachverlangt. Die Abrechnungen waren zum Teil schon auf dem ersten Blick falsch.
Gegen diese Abzocke müssen sich die MieterInnen überall zusammenschließen und besser wehren! Dass das zumindest zu Teilerfolgen führen kann, zeigen unsere Erfahrungen in Witten und Bottrop.
- Am 11. Mai wollen wir über den Stand die Auseinandersetzungen berichten und über neue Maßnahmen reden. Kommen Sie vorbei!
Rundgang durch das Vonovia-Viertel in Heven
Bei der Vonovia in Witten-Heven liegen Neu und Alt, Hochglanz und Elend direkt nebeneinander. Es gibt von außen „schick“ aussehende Fassaden, und innen langwierige Wasserschäden. Immer wieder sammelt sich wilder Müll. Jeden Abend randalieren fremde Personen im Hochhaus. Und die Parkplatznot wird immer größer.
Am 11. Mai werden wir uns ab etwa 13 Uhr mit ein der zwei kleinen Gruppe von Menschen, darunter auch KommunalpolitikerInnen und der Bundestagsabgeordnete Axel Echeverria, einige Häuser und ihr Umfeld ansehen. Wir werden mit MieterInnen sprechen, Probleme und Missstände dokumentieren und Lösungsvorschläge überlegen. Bei unserer Versammlung um 14:30 Uhr werden die TeilnehmerInnen dieser Rundgänge über ihre Beobachtungen und Vorschläge berichten. Gemeinsam wollen wir diskutieren, was als nächstes zu tun ist. Ein Vorschlag steht schon: Wir fordern einen sozial kompetenten Quartiershausmister, den die Vonovia bezahlt. Auch sehr kurzfristig aber muss etwas für die Sicherheit und Sauberkeit getan werden.
- Wenn Sie vor Ihrem Haus / ihrer Wohnung über Ihre Wohnsituation, Probleme oder Ideen berichten wollen, melden Sie sich bitte unter kollektiv@mvwit.de
Modernisierung: Keine Mieterhöhung ungeprüft zahlen!
Einige Häuser an der Schulze-Delitzsch-Straße und der Damaschkestraße wurden für sehr viel Geld mit gläsernen Fertigbauelementen eingekleidet. Die dämmen gut, nehmen den Wohnungen aber auch Sonnenlicht. Selbst die Balkone wurden zugebaut. Manche MieterInnen können nicht mehr ihre Fenster öffnen. Trotzdem will die Vonovia 2 Euro Mieterhöhung pro Quadratmeter verlangen. Die ersten Bauabschnitte sind weitgehend abgeschlossen, die Mieterhöhungen werden bald erwartet. Darin muss die Vonovia ihre tatsächlichen Kosten, die Reparaturabzüge und ihre hohen staatlichen Subventionen belegen. Sonst müssen Sie nicht zahlen!
- Wir werden die Berechtigung der Mieterhöhungen sehr genau prüfen! Niemand sollte die Mieterhöhungen ungeprüft zahlen!
Das Recht auf Mietminderungen
Wegen zahlreicher Fehlplanungen, Pannen und schlechter Arbeit dauert die Baustelle viel länger als geplant. Der letzte Bauabschnitt wurde noch gar nicht richtig begonnen. Während der Arbeiten ist es zu viel Lärm, Schmutz und Wohnungsschäden gekommen. Diese Einschränkungen des Wohnwerts führen gesetzlich zu Mietminderungen. Wer die Mängel rechtzeitig mitgeteilt und unter Vorbehalt gezahlt hat, kann Miete einbehalten oder zurückfordern. Das ist ein gesetzliches Mieterrecht! Aber die Vonovia tut gern so, als sei die Mietminderung ein Zugeständnis aus Kulanz, ein Gnadenakt. Lassen Sie sich das nicht gefallen! Die Mietminderung wegen der Baustellen ist meist höher als die Gutschrift, die die Vonovia gewährt. Auch bei anderen Wasserschäden, ausfallende Heizungen und Aufzügen, verdreckten Hausfluren gilt:
- Teilen Sie der Vonovia den Mangel mit, erklären Sie Zahlungsvorbehalt und rechnen Sie später – wenn sie sich über die Höhe des Abzugs im Klaren sind – die Mietminderung mit der Mietzahlung auf!
Betriebs- und Heizkostenabrechnungen: Vonovia blockt weiter
Seit Jahren schon versucht der MieterInnenverein mit seinen Mitgliedern die Richtigkeit der Betriebs- und Heizkostenabrechnungen der Vonovia zu prüfen. Die Vonovia weigert sich nach wie vor, alle erforderlichen Unterlagen vorzulegen. Sie versucht, Sie mit dem extra angefertigten Schrott in ihrer „App“ abzufertigen. Geben Sie sich nicht damit zufrieden! Werden Sie nicht Teil des „Systems Vonovia“!
- Keine Zahlung ohne vollständigen Beleg!