Bundesweite Demonstration gegen hohe Mieten und Verdrängung

Am 11. September 2021 gibt es in Berlin eine große Demonstration gegen die hohen Mietsteigerungen und die Verdrängung in ganz Deutschland. Beginn um 13 Uhr am Alexander-Platz. Der MieterInnenverein Witten beteiligt sich und unterstützt die nachfolgenden Aufrufe der bundesweiten Bündnisse. Gerade auch für das Ruhrgebiet brauchen wir einen echten Mietendeckel und eine Strategie, um die vielen Wohnungen der Finanzindustrie wieder unter gesellschaftliche Kontrolle zu bekommen.

Wer mit nach Berlin will, melde sich bitte.

WOHNEN FÜR ALLE!

Gemeinsam gegen hohe Mieten und Verdrängung

Ob Frankfurt, Dresden, München, Leipzig, Berlin, Hamburg oder Köln: die Mieten steigen weiter – und das nicht nur in den großen Städten. Überall sind Menschen von explodierenden Mieten betroffen, werden zwangsgeräumt oder finden keine Wohnung. Die Obdachlosigkeit wächst. Wohnungslose, Menschen mit geringem Einkommen, Alleinerziehende, Geflüchtete, von Rassismus und anderen Diskriminierungen betroffene Menschen, Rentner*innen, Menschen mit Beeinträchtigungen oder junge Erwachsene – viele trifft der alltägliche Mietenwahnsinn besonders hart.

Und die Lage spitzt sich weiter zu: Die Corona-Pandemie hat zu Jobverlusten und Kurzarbeit geführt. Trotz vielfach stagnierender Löhne und Einkommenseinbußen steigen die Mieten unbeirrt weiter. Viele Menschen müssen einen immer größeren Anteil ihres Einkommens für überhöhte Mieten aufbringen und zum Leben bleibt nicht viel übrig. Wir fordern: Löhne rauf, Mieten runter!

Explodierende Mieten sind kein Naturgesetz, sondern Ergebnis einer verfehlten Wohnungspolitik, die Profitinteressen über das Recht aller Menschen auf angemessenen und bezahlbaren Wohnraum stellt. Profitinteressen geben den Ton an: Wohnraum wird als Spekulationsobjekt an der Börse gehandelt. Durch die Fusion von Vonovia und Deutsche Wohnen entsteht gerade der größte Immobilienkonzern Europas. Doch wir wissen: Wohnen ist ein Menschenrecht und keine Ware!

Wir sind an vielen Orten betroffen, und wir sind wütend. Gleichzeitig sind wir überzeugt, dass wir gemeinsam die Verhältnisse ändern können! Seit vielen Jahren organisieren sich Menschen gegen steigende Mieten, Verdrängung und Zwangsräumungen.

Am 11. September 2021 gehen Mieter*inneninitiativen und -vereine, stadtpolitische Gruppen, Gewerkschaften und Verbände auf die Straße, um in bundesweiter Solidarität mit den Vielen einen radikalen Kurswechsel in der Mieten- und Wohnungspolitik von der zukünftigen Bundesregierung einzufordern.

In unserer thematischen Vielfalt vereinen wir uns unter dem Motto: Wohnen für alle! Gemeinsam gegen hohe Mieten und Verdrängung.

Seid dabei und sagt es weiter!
#Mietendemo21 #Mietendemo #btw21 #wohnenfüralle

Die Gesundheit der Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Demonstration hat für uns Priorität. Wir verfolgen die Entwicklung der Pandemie-Lage aufmerksam und sind darauf vorbereitet, unsere Planungen auch ggf. an eine mögliche Verschlechterung der Situation anpassen zu müssen. Wir werden Euch u.a. hier über eventuelle Veränderungen informieren.

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Am 11. September 2021 gemeinsam auf die Straße für unser Grundrecht auf Wohnen!

Die Mieten sind viel zu hoch, neue Wohnungen kaum zu finden. Die Wohnsituation vieler Mieter*innen hat sich in den letzten 10 Jahre dramatisch verschlechtert. Der Run auf Betongold bedroht unser Zuhause.
In vielen Städten sind die Mieten explodiert und es herrscht Wohnungsnot. Immer mehr Menschen leben in prekären Wohnverhältnissen und geben trotzdem die Hälfte ihres Einkommens für die Miete aus. Ganz zu schweigen von den menschenunwürdigen zwangsgemeinschaftlichen (Massen-)Notunterkünften für wohnungslose und geflüchtete Menschen.

In der Pandemie hat sich die Mieten- und Wohnungskrise noch verschärft. Die Armen wurden ärmer. Die Reichen wurden reicher. Die Spekulation mit dem Boden und dem Gut Wohnen geht immer weiter. Wohnungskonzerne wie Deutsche Wohnen, Vonovia, LEG & Co. konnten ihre Profite steigern. Sie haben Superdividenden an die Aktionäre ausgeschüttet, anstatt für die Krise solidarisch zu zahlen.

Bundesweit wohnt die Mehrheit der Menschen zur Miete. In den großen Städten sind es drei Viertel oder mehr. Aber der Wohnungsmarkt arbeitet gegen sie und macht vielen das Leben schwer. Im schlimmsten Fall werden Mieter*innen zwangsgeräumt und verlieren ihr Zuhause. Die Berliner*innen erkämpften einen Mietendeckel als Schadensbegrenzung und
Hoffnungsschimmer. Der Mietenanstieg wurde gestoppt und überhöhte Mieten konnten sogar abgesenkt werden. Doch CDU- und FDP-Abgeordnete zogen mit der Immobilien-Lobby vor Gericht. Das Bundesverfassungsgericht sprach den Bundesländern das Recht ab, solche Schadensbegrenzungen zu beschließen. Das könne nur die Bundesregierung. Damit war der Berliner Mietendeckel vom Tisch. Tausende Mieter*innen zahlen wieder überteuerte Mieten.

Seit Jahren organisieren sich Mieter*innen vielfältig und an vielen Orten gegen den Mietenwahnsinn. Es ist an der Zeit, gemeinsam und öffentlich einen radikalen Kurswechsel in der Mieten- und Wohnungspolitik einzufordern. Mischen wir uns ein in den Bundestagswahlkampf und sorgen wir auch für bundesweiten Rückenwind für das Berliner Volksbegehren zur Vergesellschaftung von Vonovia, Deutsche Wohnen & Co. – für ein Grundrecht auf Wohnen und die Gestaltung der solidarische Stadt!

Wir fordern:
* Bundesweiter Mietendeckel
* Wohnungskonzerne enteignen
* Wohnungen für alle

Am 11. September wollen wir in Berlin ein starkes Zeichen setzen.
Schluss mit der neoliberalen Mieten- und Wohnungspolitik! Gemeinsam mit vielen Mieter*innen-Initiativen, Hausgemeinschaften, stadtpolitischen Gruppen und der Kampagne „Deutsche Wohnen und Co enteignen“, zusammen mit der Kampagne Mietenstopp, mit Gewerkschaften, Mietervereinen und Sozialverbänden bilden wir ein breites Bündnis.
Die bundesweite Demonstration soll groß, laut und beeindruckend werden.
Seid dabei und sagt es weiter!

Wohnen ist Menschenrecht! Wohnraum ist keine Ware!