Nr. 34


Burgherr räumt Wannen ab

Plötzlich war der Garten weg - Blankensteiner vertreibt Mieter

Baustelle Wannen 63-67: herausgeschlagene Fenster, leergezogene Wohnungen, umgepflügte Mietergärten. Hier ist Detlef Müller aktiv, firmierend unter dem Namen „Burg Blankenstein“. Müller modernisiert die ehemaligen, sanierungsbedürftigen Thyssen-Werkswohnungen - aber nicht für die bisherigen Mieter.

„Unser Garten war ein kleines Paradies“, sagt Frau T. Jetzt ist von den Gärten nur noch eine Schlammwüste übrig -es sind zukünftige Parkplätze. Über Nacht waren Garten und Laube weggerissen worden. 

Mieter, die sich gegen solche Methoden wehren, müssen sich auf heftige Reaktionen gefasst machen. Antwort Müllers auf ein Schreiben des MieterInnenvereins: „Wir fordern Ihr Mitglied auf, sich mit uns gütlich zu einigen. Andernfalls werden wir die zwangsweise Räumung betreiben.“ Müller war zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal ins Grundbuch eingetragen und hatte keinerlei Rechte gegenüber den Mietern. Trotzdem drohte er, die Haustür auszubauen und Müll in den Hausflur zu kippen, falls die Mieter mindern sollten.

Längst haben es die meisten Mieter vorgezogen, dem Burgherrn gegen kleinere Abfindungen das Feld zu räumen. 

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Nachtrag im Juli 2002: Der obige Artikel stammt aus dem Jahre 2000. Inzwischen hat sich die Lage entspannt. Deshalb wurde der Beitrag um weitere Stilblüten aus Vermieterbriefen und deren Bewertung gekürzt. 



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(c) MieterInnenverein Witten 2000.  Knut Unger