Nr. 35


Stadtteil-Konzepte

Kein Thema für Witten? 

Wie in anderen Städten gibt es auch in Witten neben gutbetuchten Gegenden mehrere Quartiere, in denen besonders viele Menschen mit niedrigem Einkommen leben, in denen es zu wenige soziale Einrichtungen gibt und das Wohnumfeld mies ist. Zum Beispiel in der westlichen Innenstadt oder in Annen. Eigentlich müsste die Stadt besondere Anstrengungen unternehmen, diese Quartiere zu verbessern. Aber dazu fehlt das Geld. 

„Stadtteile mit besonderem Erneuerungsbedarf“ heißt ein Programm der Landesregierung. Seit etlichen Jahren werden daraus in armen Stadtgebieten wie etwa der Dortmunder Nordstadt oder Essen-Katernberg ehrgeizige Projekte zur Aktivierung der BewohnerInnen, zur Verbesserung der Wohnqualität oder der sozialen Infrastruktur gefördert. Manchmal fließen viele Millionen, denn ein Projekt-Stadtteil hat in zahlreichen Landesprogrammen den Vortritt. Voraussetzung für die Aufnahme in das Programm ist ein Konzept, das die Probleme angeht und die BewohnerInnen beteiligt.

Obwohl in Witten sogar Pläne kursieren, für alle Stadtteile Rahmenkonzepte zu erarbeiten, passiert hier so gut wie nichts, wird von einem Tag auf den anderen geplant. Gebaut wird was der Investor wünscht. 

Als Grund wird der chronische Geld- und Personalmangel angeführt. Aber gerade deswegen: Kann sich Witten leisten, derartige Landesprogramme nicht zu nutzen? 

Riesige Brachflächen in "Witten-West"

Seit zwei Jahren existiert der Vorschlag für „Witten West“ solch eine Stadtteilkonzept aufzustellen. Passiert ist nichts.

Über konkrete Perspektiven der Stadtteilentwicklung in Witten wollen wir am 12. März mit Vertretern der Stadt und Bürgern ins Gespräch kommen. Gäste sind Andreas Bentler von der Uni Dortmund und Jochen Bültmann vom Planungsamt.




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(c) MieterInnenverein Witten 1/2001.  Knut Unger